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31.03.2023

Baumpflanzaktion Wirbelau


Runkel-Wirbelau. Auf eine erstaunlich hohe Teilnehmerresonanz gestoßen war am Samstag, 18. März, die von der Stadt Runkel veranstaltete Baumpflanzaktion am Wirbelauer Sportplatz. Bürger jeglichen Alters hatten sich daran beteiligt.

„Mit so einem großen Interesse hätten wir nie gerechnet“, stellte Ralf Heukelbach aus Arfurt, Revierförster für Runkel und Elz, fest. Auch Runkels Bürgermeister Michel Kremer (parteilos) freute sich sehr über das große Engagement. Kremer beteiligte sich selbst tatkräftig an der Aktion. Er plant aufgrund des großen Interesses aus der Bevölkerung, das Angebot solcher Baumpflanzaktionen auszubauen.

Neben Förster Heukelbach begleiteten als Fachleute die Forstmitarbeiter der Stadt Runkel Marcel Müller, Timo Duda und der Forstwirt-Azubi Abija Engel das Projekt.

Bei der fünften Baumpflanzaktion dieser Art unter Beteiligung Runkeler Bürger wurden dieses Mal 600 Setzlinge in einer erstaunlich schnellen Zeit von nicht mal zwei Stunden in die Walderde gepflanzt. Nun können Setzlinge der Baumarten Elsbeere, Baumhase und Sptizahorn heranwachsen – in der Hoffnung, dass es auch alle Setzlinge zu einem richtigen Baum schaffen. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes natürlich nicht der Fall. Denn wie Forst-Auszubildender Abija Engel aus Eschenau feststellte: „Für unter anderem das Rehwild sind die Setzlinge sowas wie leckere Bonbons“. Sein Kollege Timo Duda fügte an: „Für manche sogar wie Schnitzel und Pommes“. Also etwas Wohlriechendes und Schmackhaftes für Tiere im Wald. Da gilt es, die Setzlinge, die frisch gedüngt sehr gut riechend von der Baumschule gekommen, zu schützen. Das geschieht durch sogenannte Einzelschützer, eine Wuchshülle aus Plastik, die verhindern soll, dass die Tiere an die Setzlinge herankommen. Die am Samstag gesetzten Baumpflanzen dienen überwiegend zur Waldrandgestaltung, sind also eher zur Verschönerung des Waldes gedacht.

Azubi Alija, der in einigen Monaten sein erstes Lehrjahr hinter sich hat, zeigte sich begeistert: „Toll, dass so viele Leute mitgemacht haben.“ Er hält sehr gerne im Wald auf. „Das Schöne an meinem Beruf ist, dass ich immer draußen im Freien sein kann. Dass das Wetter ab und an etwas rauher ist, stört mich nicht. Das gehört halt dazu“, fügt er an. Seine Arbeit sei „saumäßig abwechslungsreich mit einem weiten Betätigungsfeld“. Von daher könne er durchaus verstehen, dass sich so viele Naturfreunde an der Baumpflanzaktion beteiligt hätten.

Zum zweiten Mal mit dabei waren Sebastian Scharnhoop und seine beiden Söhne Carl und Jasper aus Runkel. Die drei haben am Samstag gemeinsam 30 Bäume gepflanzt, was Jasper ganz stolz erzählt hat. Ihn haben aber auch die beiden kleinen Teiche, die er entdeckt hat, begeistert, auch, weil er darin Froscheier gefunden hatte. Seinem Bruder Carl „hat es am besten gefallen, die Löcher zu graben“. Er mag Spitzahornbäume, „weil die so groß werden“. Und Jasper findet die Elsbeere faszinierend, „weil ich gehört habe, dass davon Schnaps gemacht werden kann“. Papa Sebastian, seit kurzem für den ausgeschiedenen Michael Uhl (SPD) Nachrücker im Magistrat der Stadt Runkel für die Sozialdemokraten, zeigte sich begeistert, „dass wirklich vom kleinen Kind bis hin zu Senioren viele Bürger mit dabei waren“. So war es für die beiden Rentner Reinhold Mogk und Alois Meilinger aus Arfurt, beide Mitglieder eines Stammtisches, auch, wie sie erzählten „für uns als Freunde und Liebhaber der Natur eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns beteiligen“.  Aus Arfurt angereist waren auch der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Arfurt Martin Janz und seine Frau Eva, die Arfurter Kinderfeuerwehrwartin. Mit dabei waren 13 Kinder der Arfurter Minifeuerwehr, die ebenfalls viel Spaß an der Baumpflanzaktion hatten.

„Wir sind schon länger am Ausprobieren und Testen, welche Baumarten für unsere Region am sinnvollsten sind“, informierte Forstwirt Andreas Duda. Und er fuhr fort: „Je größer ich meinen Warenladen anbiete, umso eher kann ich herausfinden, was für uns am sinnvollsten und nützlichsten ist“. Die Baumart Baumhase zum Beispiel werde jetzt im Runkeler Wald als Folge der vielen heißen Sommer der letzten Jahre angesiedelt. Die Baumart komme überwiegend im Iran und in der Türkei vor, sei trockenresistent und ihr tue Frost nicht so viel an. Bei der Auswahl der anzupflanzenden Bäume spiele auch die Frage eine Rolle, welche Schädlinge die entsprechenden Baumarten anzögen.

Das alles dokumentiert Förster Ralf Heukelbach akribisch, um Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen. Heukelbach freute sich sehr über die Teilnahme vieler Kinder: „Dadurch bekommen sie einen intensiveren und unmittelbaren Kontakt und Bezug zur Natur.“ Der SPD-Ortsverein Runkel mit Lothar Hautzel an der Spitze hatte im Anschluss an die Setzling-Pflanzungen die Bewirtung der Teilnehmer mit einem Imbiss und Getränken übernommen.

 

Von Peter Schäfer