Willkommen in Steeden

Hallo lieber Gast,
wir, der Ortsbeirat Steeden, begrüßt Sie recht herzlich auf der Internetseite des Stadtteils Steeden.

Ebenso heißen Sie alle Steedener Bürger nebst den Kirchengemeinden und den Steedener-Ortsvereinen willkommen.

Wir würden uns sehr freuen, Sie einmal persönlich in unserem schönen Dorf willkommen heißen zu dürfen.

Ortsgeschichte

Steeden liegt an einem hufeisenförmigen Bogen der Lahn, der nach Süden geöffnet ist; hier beginnt das Limburger Becken. Durch die Lage zwischen Lahn und dem Höhenzug des westerwaldseitigen  Lahnhanges hat sich Steeden zu einem Reihendorf entwickelt. Mit ca. 1550 Einwohnern ist es der drittgrößte Stadtteil der Stadt Runkel. 

Steeden wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 821 erwähnt! Diese Urkunde aus dem Jahr 821 besagt: „Das Waltrada (Tochter von Erphold), Witwe von Hadrian (Sohn des Gerold des Älteren), im Jahr 821, ihre ererbten Besitztümer im Wormsgau, im Trachgau und im Lahngau, dort besonders Weil und Bernbach, und ein eingefriedetes Stück Land am Weilbach, in den Gemarkungen der Dörfer Velden (Wüstung zwischen Münster und Weyer) und Steden, mit dem Einverständnis von Voto Graf vom Wormsgau und Graf vom Lahngau, dem Kloster St. Bonifaz, als Schenkung zu überlassen.“

Bis vor zwei Jahren war nur die Ersterwähnung im Jahr 1258, wo in einer Urkunde, in der Siegfried von Westerburg und Graf Otto von Nassau sich wegen Fischerei und Wildbann verständigen, bekannt. Hier wird ein Marquard von Steden genannt.

Der Ortsname Steeden lässt sich vom Wort „Gestade“ („Ufer“) herleiten und hat sich über „stedi – Stedin / steden (in lateinischen Urkunden Stetim und Stetum)“, was im Althochdeutschen dem Wort entspricht, zu dem Namen Steeden entwickelt. 

In Steeden bewegt man sich auf prähistorischen Boden. Weltberühmt sind die beiden Höhlen „Wildscheuer“ und „Wildhaus“. Die nach Südwesten offene Wildscheuerhöhle war am Eingang 6 m breit und 7 m hoch und führte 18 m tief in den Berg hinein. Die Höhle Wildhaus lag etwa 65 m südlich der Wildscheuerhöhle. Es handelte sich den Maßen nach eher um eine Felsspalte (54 cm breit, 3,5 m hoch, etwa 11 m tief), die bereits 3 m nach dem Eingang nur noch auf Knien begangen werden konnte.

Am Fuße des „Wildhauses“ lag ein viereckiger Felsblock mit einer kopfgroßen Vertiefung, das sog. „Wildkesselchen“, darin stand immer Wasser, welches nie versiegte.

Gegenüber den Höhlen sah man den sog. „Wild-Pütz“, ca. 20 Fuß tief.

Außerhalb der Löhrbachschlucht, neben der Straße nach Hofen, entsprang eine schwache Quelle, der „Wildborn“, der, so hat man überliefert: „Gar heilsam sei für die Augen.“

Die Höhlen und Quellen fielen mitsamt dort noch liegender steinzeitlicher Fundstücke in den 1950er- Jahren dem Kalkabbau zum Opfer.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in unserem Stadtteil ist die Johanneskapelle. Diese wird erstmals im Jahr 1290 urkundlich erwähnt. Sie wurde damals zur Besitzung des Stiftes Dietkirchen gezählt. Geweiht wurde sie wohl schon um 1140 durch das Kloster St. Irminen in Trier-Oeren, einem Benediktinerkloster, welches bis Ende des 16 Jahrhunderts ein Marienpatrozinium hatte. Das Alter der Kapelle lässt sich auch durch Untersuchungen der Bausubstanz und den romanischen Baustil belegen. Ein Fenster auf der Nordseite des Chores besitzt noch die alte romanische Fassung.

Im 30-jährigen Krieg lag Steeden im Durchmarschgebiet der verschiedenen Heere. Insbesondere ein vom kaiserlichen Heer errichtetes Feldlager zwischen Runkel / Schadeck, Dehrn, Ahlbach und Niedertiefenbach vernichtete fast vollständig die Existenz der Steedener Einwohner. Dadurch kam es in Steeden zu Hungersnöten, zum Überleben war man gezwungen sein Ackerland an Bauern der nicht betroffenen Orte zu verkaufen.

Hierdurch wurden damals insbesondere einige Hofener - Bauern reich und erhielten einen Grossteil des Ackerlandes der Steedener. Damit lässt sich erklären, warum Steeden heute noch eine der kleinsten Gemarkungen der Gesamtstadt Runkel besitzt. Da durch die damalige Armut die Steedener - Bürger sich und ihre Kinder fast nicht ernähren konnten und teilweise auf Almosen angewiesen waren, erhielten sie zudem noch den „Ortsnecknamen“ die „Steedener - Kuckucke“.

Steeden liegt mit seiner Gemarkung an zwei Bahnstrecken! Seit 1862 ist es über den Bahnhof „Kerkerbach“ an die Lahntalbahn Koblenz – Gießen angeschlossen. Neben dem „Staatsbahnhof“ gab es noch zwei weitere Bahnhöfe an der 1984 stillgelegten Kerkerbachbahn, Kerkerbach-West und Kerkerbach Ost. In Kerkerbach-West hielten bis 1959 Personenzüge in Richtung Schupbach, bevor der Personenzugverkehr eingestellt wurde. Heute befindet sich auf der Trasse in Richtung Schupbach / Hintermeilingen ein sehr schöner Radweg.