Willkommen in Wirbelau

Hallo lieber Gast,
wir begrüßen Sie recht herzlich auf der Internetseite des Ortsbeirates Wirbelau. Wir würden uns sehr freuen, Sie einmal persönlich in unserem schönen Dorf willkommen heißen zu dürfen.

Wirbelau liegt auf halbem Weg an der Strecke zwischen Weilburg und Runkel und zwar unmittelbar hinter der Kreuzung der Landesstraßen L 3020 und L 3452.

In und um Wirbelau gibt es bei Wanderungen bzw. Spaziergängen ein reiche Vielfalt an Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten zu bestaunen.

Einiges davon können Sie im Beitrag von Herbert Friedrich nachlesen sowie auf den beigefügten Fotos anschauen.Für Unterbringung und Verpflegung, auch für größere Feiern, ist bei uns bestens gesorgt, denn es gibt hier eine Gaststätte mit Zimmervermietung, und zwar:

„Gasthaus zum Lahntal“ Jung / ehemals Bender, Hauptstraße 23

Sofern Sie ein Freund der Fastnacht bzw. des Karnevals sind, ist Wirbelau hierfür eine „erste“ Adresse. Neben jeweils zwei Kappensitzungen und Maskenbällen, einer Kindersitzung, einem Kindermaskenball sowie weiteren Aktivitäten findet seit Jahrzehnten alljährlich an Fastnachtsdienstag ein großer Umzug statt, bei dem mehrere tausend!! Zuschauer anwesend sind. Hierdurch ist Wirbelau weit über die Kreisgrenzen berühmt.

Darüber hinaus gibt es natürlich sehr viel mehr Vereinsaktivitäten, wie Sie aus dem Veranstaltungskalender auf www.vereine-wirbelau.de ersehen können.

Lothar Hautzel

Ortsgeschichte

Nach einer wechselvollen Geschichte und einer langen Selbständigkeit ist Wirbelau seit dem 31.12.1970 durch die Gebietsreform ein Stadtteil von Runkel.

An die ehemaligen Gemarkungsgrenzen von Wirbelau reichen nun die Großgemeinden Beselich, Weilburg, Weinbach und Villmar.

Erstmals wurde Wirbelau urkundlich 1235 als Wirinlouwe erwähnt, obwohl die kleine romanische ehemalige Wehrkirche bereits vor 1100 mit Glockenturm erbaut sein dürfte.

Um 1235 belehnte Erzbischof Dietrich von Trier Enolf, Sohn Heinrichs, als Burgmann zu Montabaur mit Gütern zu Wirbelau. 1276 gestattete Abt Dietrich von Laach dem Kloster Seligenstadt (Westerwald) die Verwendung von 50 Maltern Korn ( 1 Malter = ungef. 100 l ) aus Hof Neuscheid und dem dazugehörigen Haselau (Dorfwüstung zwischen Schupbach und Wirbelau).

Neben den geistlichen Besitzern erwarben die adligen Herren von Runkel 1314 und 1325 kleinere Güter in Haselau und Wirbelau. Ab 1462 herrschten die Grafen und später die Fürsten von Wied Runkel bis ins 19. Jahrhundert über Wirbelau. Das Leben vom 14. bis 16. Jahrhundert war gekennzeichnet durch den Dienst für den Herrn und der Leibeigenschaft der Bauern. Nur zwei bis drei Tage in der Woche hatten sie Zeit, ihr eigenes Land zu bestellen.

1590 gab es in Wirbelau 18 Haushalte. Die Lage der Bauern wurde erst nach dem 30-jährigen Krieg besser. Nach der schrecklichen Zeit dieses Krieges waren viele Felder unbebaut. Im Jahre 1642 standen in Wirbelau nur noch 5 Häuser. Auf der nahen Runkeler Straße ziehende Soldatentrupps plünderten in den Kriegsjahren öfters den Ort.

1699 wurde in Wirbelau ein Schulhaus errichtet, nach dem die Kinder zuvor die Filialschule in Gaudernbach besuchten. Laut Kirchenchronik stand das Wirbelauer Schulhaus mitten im Dorf  und hatte ein kleines Türmlein mit zwei Glocken und eine Schlaguhr. 1952/53 entstand eine neue Schule an der Horstertstraße, die inzwischen zum Kindergarten umgebaut wurde.

Wirbelau ist reich an Bodenschätzen. Eisenerz und Marmor wurden in größerem Stil seit dem vorletzten Jahrhundert bis in die 60-er Jahre des letzten Jahrhunderts abgebaut und gaben vielen Einwohnern Arbeit und Brot. Jeder Haushalt betrieb bis in den 2. Weltkrieg eine kleinere oder größere Landwirtschaft. Erst kurz vor dem 1. Weltkrieg, 1911 bis 1913, wurde die Straße zur Lahn und die Grävenecker Brücke gebaut.

1920 erhielt Wirbelau eine Wasserleitung, die aus einer Quelle an der Grenze zu Seelbach im oberen Märzgraben gespeist wurde. Wegen des steigenden Wasserverbrauchs errichtete die Gemeinde in den 60-er Jahren eine Pumpstation im Märzgraben nahe der Falkenbacher Straße. Nach dem Bau der Pumpstation Georg-Joseph erhält Wirbelau das Wasser seit 1971 neben weiteren Stadtteilen der Stadt Runkel, der Gemeinden Villmar und Beselich aus der ehemaligen Eisenerzgrube.

Der Anschluss der Abwässer an eine Kläranlage unterhalb der „Wirbelauer Mühle“ erfolgte 1985.

Mit elektrischem Licht wurde der Ort 1921 versorgt. Eine Gasstation an der überregionalen Versorgungsleitung entstand 1990 nahe des Wirbelauer Sportplatzes. Gleichzeitig erhielten Wirbelauer Haushalte Gasanschlüsse.

Durch den Umbau der alten Gemeindehalle im Jahre 1959 in eine moderne Mehrzweckhalle erfolgte eine Belebung des kulturellen Lebens. 1982 hatten die Glocken in der alten Schule ausgedient. Neu gegossene Glocken hängen seit dieser Zeit in einem Turm nahe der Stadthalle. Im Dezember 1989 weihte die ev. Kirchengemeinde ihr Gemeindehaus  neben dem Glockenturm ein.

Ein neues Feuerwehrgerätehaus übergab die Stadt Runkel der Freiwilligen Feuerwehr Wirbelau 1984 vor dem 50-jährigen Jubiläum der Wehr. Im Dezember 2001 wurde eine vom Bildhauer Karl Winter, Limburg aus Wirbelauer Marmor (Massenkalk) geschaffene Statue „Das Gretchen von Wirbelau“ an der Gabelung Brunnen-/Horstertstraße gegenüber dem alten Brunnen aufgestellt.

Herbert Friedrich